Veranstaltung: | 2. LMV Grüne Jugend Brandenburg 2016 |
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Tagesordnungspunkt: | 1.3. weitere Anträge |
Antragsteller*in: | Max Niehues |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 10.09.2016, 01:04 |
A4: Jugend braucht Kultur !
Antragstext
Die Kriterien für die Verteilung von Kulturförderungen sollen überarbeitet
werden. Bei der Verteilung muss gezielt darauf geachtet werden, dass die
Diversität der Lebenstile unserer Gesellschaft abgebildet werden. Das gilt
gerade auch für den Anteil von F*IT-Personen an den geförderter Künster*innen.
Kulturförderungen sollen daran gebunden werden ob ausreichend F*IT-Personen
vertreten sind. Bei der Förderung von Orten, die eine Plattform für
Künstler*innen bieten (zB. Festivals oder öffentliche Räume) muss darauf
geachtet werden ob dort ein entsprechender Anteil von F*IT-Personen Raum geboten
wird. Falls das nicht der Fall ist sollen Förderungen eingestellt oder gekürzt
werden.
Die Landesregierung soll eine Arbeitsgruppe zur Förderung von Jugendkultur,
Subszene und alternativer Kunst in Brandenburg gründen. Diese soll den Stand der
Förderung von Jugendkultur, Subszene und alternativer Kunst in Brandenburg
erarbeiten. Zu diesem Zweck soll eine Befragung junger Menschen bis 25 Jahre
durchfgeführt werden zur Zufriedenheit mit dem Kulturangebot vor Ort. Außerdem
soll erfragt werden, welche Kunst/Kulturbereichen ihrer Meinung nach nicht
ausreichend gefördert werden. Für die wichtigsten dieser Bereiche soll ein
eigener finanzieller Etat zu deren Förderung geschaffen werden (in Höhe von 15
Mio Euro jährlich). Der Erfolg der Maßnahmen soll durch wiederholte Umfragen
überprüft werden.
Die Förderung und Finanzierung von öffentlichen Radiosendern soll sich auch
daran orientieren ob F*IT-Personen ausreichend Sendeminuten gegeben werden.
Darüber hinaus sollen Formate, die Newcomer*innen, Nachwuchskünstler*innen und
Musiker*innen abseits des popmusikalischen Chartmainstreams eine "Bühne" geben
gezielt gefördert werden.
Begründung
Das Wegziehen junger Menschen aus dem ländlichen Raum in die Stadt wird in den strukturschwachen Bundesländern und damit auch in Brandenburg als großes Problem wahrgenommen. Die Belebung des ländlichen Raumes durch junge Menschen ist Grundvorrausetzung um diesen lebenswert zu halten. Viele Regionen in Brandenburg erleben schon jetzt eine starken Rückgang des öffentlichen Lebens aufgrund der Landflucht junger Menschen.
Die Entwicklung des ländlichen Raumes wird zu stark auf Investitionen in infrastrukturelle Projekte wie Gleißtrassen, Gebäude oder Straßen reduziert. Die gezielte Förderung von jugendlicher Kultur und Szene erfährt zu wenig Beachtung durch die Politik des Landes. Wer junge Menschen überzeugen möchte im ländlichen Raum zu leben muss Vereinigungen, Projekte und öffentliche Räume gezielt finanziell fördern, die jugendlicher Kultur eine Plattform bieten. Außerdem muss die Förderung und Unterstützung von Künstler*innen aus dem Bereich Jugendkultur verbessert werden. Ein Problem stellt dabei nicht nur die Höhe, der insgesamt für Kulturförderung zu Verfügung gestellten Gelder da, sondern auch deren Verteilung auf verschiedene Teilbereiche. Die Verteilung von Geldern zur Kulturförderung erfolgt derzeit nach einem sehr normativen Kulturbegriff. So wird statt dem lokalen Rock oder Elektrofestival das lokale Klassikfestival gefördert und statt Skatepark und Boulderhalle fließen die Gelder in die Instandhaltung und Restauerierung preußischer Schlösser und Schlossgärten. Das stellt in mehrfacher Hinsicht ein Problem da. Jungen Menschen fehlen Möglichkeiten sich selbst zu verwirklichen und aktiverTeil der Gesellschaft zu sein, weshalb Sie ihr Glück lieber in Berlin oder Leipzig suchen. Außerdem wird das Kulturangebot normiert und verliert die Funktion allen Lebenstilen unserer Gelsellschaft Ausdruck zu verleihen.
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